Nicolaus Harnoncourt: "Ich kann mir keinen wirklich bedeutenden Künstler denken, der tatsächlich glaubt, dass er seine überragenden Fähigkeiten sich selbst zu verdanken hat."
(Spiegel-Interview, Februar 2009)
25. Februar 2009
Demut
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Dan Richter
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Kunst
Wullewupp Kartoffelsupp
Bei Helge Schneider im Admiralspalast.
Helge sicherlich nicht in Höchstform, ein wenig müde, aber selbst in diesen vergleichbar schwachen Momenten noch inspirierend.
Der Admiralspalast ein wenig ungeeignet. In der 14. Reihe fällt es schon schwer, optisch und akustisch zu folgen. Ob das an den Haustechnikern oder an der Crew von Helge liegt, ist schwer zu sagen.
Sehr schön die mexikanischen Trompeten. Gleitmanns Gymnastik. Die Statusspielchen mit dem Butler. Aber irgendwann würde man auch gern mal jemanden vom Ensemble was sagen hören. Trauen sie sich nicht? Oder sollen sie nicht, weil es Helge vielleicht doch schwerfallen würde, darauf zu reagieren?
Wunderbar: "Der Meisenmann". Der Liedtext schön weiterentwickelt zu einer absurden Odyssee des Meisenmannes. Und selbst "Katzeklo" klingt schön entspannt und wie ein gut abgehangener alter Jazz-Standard für Vibraphon.
Ehrenhaft, dass die ganze Band die Bühne räumt, damit Pete Yorke ein 5minütiges (Steffi meint, es seien mindestens 10 Minuten gewesen) Schlagzeugsolo hinlegt. Er bekommt auch seinen wohlverdienten Applaus, aber im Zusammenhang des Gesamtabends wirkt die Leistung Yorkes wie eine Arbeitsverweigerung von Helge.
Für die Zugabe holt er die Panflöte heraus, beginnt einen kleinen Monolog und verabschiedet sich. Als habe er aufs Flötespielen dann doch keine Lust mehr gehabt.
Dabei fraß ihm das Publikum wie gewöhnlich aus der Hand. Gelächter nach praktisch jedem Satz. Teilweise schon hysterisch. Seine Fernsehkritik und -parodien zu Casting- und Gerichts-Shows eher einfallslos, beinahe ranschmeißerisch. Prompter Gesinnungsapplaus.
Die musikalischen Beiträge insgesamt stärker. Sehr uneitel holt er diverse Instrumente heraus und spielt sie, ohne eine Sansation draus zu machen, als sei es eine Selbstverständlichkeit: Trompete, Akkordeon, Gitarre, Saxophon, Mundharmonika, Vibraphon. Und das einzige Instrument, das er im klassischen Sinne "gelernt" hat, - das Klavier - lässt er an diesem Abend von einem anderen Musiker spielen.
Helge sicherlich nicht in Höchstform, ein wenig müde, aber selbst in diesen vergleichbar schwachen Momenten noch inspirierend.
Der Admiralspalast ein wenig ungeeignet. In der 14. Reihe fällt es schon schwer, optisch und akustisch zu folgen. Ob das an den Haustechnikern oder an der Crew von Helge liegt, ist schwer zu sagen.
Sehr schön die mexikanischen Trompeten. Gleitmanns Gymnastik. Die Statusspielchen mit dem Butler. Aber irgendwann würde man auch gern mal jemanden vom Ensemble was sagen hören. Trauen sie sich nicht? Oder sollen sie nicht, weil es Helge vielleicht doch schwerfallen würde, darauf zu reagieren?
Wunderbar: "Der Meisenmann". Der Liedtext schön weiterentwickelt zu einer absurden Odyssee des Meisenmannes. Und selbst "Katzeklo" klingt schön entspannt und wie ein gut abgehangener alter Jazz-Standard für Vibraphon.
Ehrenhaft, dass die ganze Band die Bühne räumt, damit Pete Yorke ein 5minütiges (Steffi meint, es seien mindestens 10 Minuten gewesen) Schlagzeugsolo hinlegt. Er bekommt auch seinen wohlverdienten Applaus, aber im Zusammenhang des Gesamtabends wirkt die Leistung Yorkes wie eine Arbeitsverweigerung von Helge.
Für die Zugabe holt er die Panflöte heraus, beginnt einen kleinen Monolog und verabschiedet sich. Als habe er aufs Flötespielen dann doch keine Lust mehr gehabt.
Dabei fraß ihm das Publikum wie gewöhnlich aus der Hand. Gelächter nach praktisch jedem Satz. Teilweise schon hysterisch. Seine Fernsehkritik und -parodien zu Casting- und Gerichts-Shows eher einfallslos, beinahe ranschmeißerisch. Prompter Gesinnungsapplaus.
Die musikalischen Beiträge insgesamt stärker. Sehr uneitel holt er diverse Instrumente heraus und spielt sie, ohne eine Sansation draus zu machen, als sei es eine Selbstverständlichkeit: Trompete, Akkordeon, Gitarre, Saxophon, Mundharmonika, Vibraphon. Und das einzige Instrument, das er im klassischen Sinne "gelernt" hat, - das Klavier - lässt er an diesem Abend von einem anderen Musiker spielen.
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Dan Richter
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Bühnenverhalten,
Musik
24. Februar 2009
Minas Anmut
Anmut und Haltung mit nur 20 Jahren. Wann erlebt man so etwas schon? Zum Glück hatte jemand eine Kamera zur Hand.
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Dan Richter
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Eleganz
23. Februar 2009
Übungsaufbau Kopieren Anfänger
1. Langsam an die Spiegel-Übung heranführen. Einer führt langsam, der andere wird geführt. Wo ist die Grenze des möglichen Tempos? Spiel mit Distanzen - oben/unten, vorn/hinten, links/rechts. Beachten: Nicht kopieren, sondern spiegeln.
2. Häufige Wechsel zwischen Führer und Geführtem, bis beide gleichzeitig führen und geführt werden.
3. Zu dritt/viert/fünft: Langsam Sound aus dem Nichts entstehen lassen und weiterentwickeln.
4. Als Gruppe oder zu zweit synchron ("aus einem Munde") sprechen. Fokus: Gleichzeitig führen und geführt werden. Nicht vor- oder nachsprechen.
Nicht ihr spielt das Spiel. Das Spiel spielt euch!
2. Häufige Wechsel zwischen Führer und Geführtem, bis beide gleichzeitig führen und geführt werden.
3. Zu dritt/viert/fünft: Langsam Sound aus dem Nichts entstehen lassen und weiterentwickeln.
4. Als Gruppe oder zu zweit synchron ("aus einem Munde") sprechen. Fokus: Gleichzeitig führen und geführt werden. Nicht vor- oder nachsprechen.
Nicht ihr spielt das Spiel. Das Spiel spielt euch!
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Dan Richter
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19. Februar 2009
Ohne Spiel keine Gerechtigkeit
Martha Nussbaum von der Univerität Chicago formuliert zehn Grundansprüche, die man an ein menschenwürdiges Leben stellen muss, wenn man von Gerechtigkeit sprechen will.
Als Grundanspruch Nr. 9 nennt sie Spiel: Die Möglichkeit zu haben, zu lachen, zu spielen und seine Freizeit zu genießen. (Being able to laugh, to play, to enjoy recreational activities.)
Als Grundanspruch Nr. 9 nennt sie Spiel: Die Möglichkeit zu haben, zu lachen, zu spielen und seine Freizeit zu genießen. (Being able to laugh, to play, to enjoy recreational activities.)
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Dan Richter
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Freies Spiel
16. Februar 2009
Obama über Basketball
"In der gesamten Geschichte dieses Spiels [Basketball] waren die großartigsten Spieler, die Champions, die, die nicht nur ihr eigens Spiel vervollkommneten, sondern auch die Spieler um sich herum besser werden ließen. Die ein Team vereinigten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen." Obama strickt daraus natürlich eine Parabel für das Gemeinwesen USA. Mir genügt die Parallele zum Improtheater.
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Dan Richter
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Miteinander
13. Februar 2009
"Wenig innovativ"
Aus dem Absage-Brief nach einer Bitte um Reisekostenunterstützung: "Allerdings gehört der Bereich Improvisationstheater weniger den künstlerisch innovativen Theaterformen, als vielmehr dem kommerziell gut verwertbaren Genre Unterhaltungstheater an, das deshalb unabhängig von der Qualität nicht zu unserem Förderauftrag gehört."
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Dan Richter
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Konventionelles Theater
12. Februar 2009
Mentale Gesundheit oder Wo steckt das Genie?
Die Bestseller-Autorin Elisabeth Gilbert über die Angst vor "dem Buch nach dem Erfolg". Wir Künstler machen uns krank, wenn wir das Genie in uns selbst suchen statt die Muse außerhalb von uns zu sehen. Denn wir werden mit der Last der Erwartung nicht mehr fertig.
Auch die Tom-Waits-Anekdote ist schön, selbst wenn Tom Waits sie sich ausgedacht hat, um eine Tom-Waits-Geschichte zu erzählen.
Ob sie Stephen Nachmanovitchs Buch gelesen hat?
Auch die Tom-Waits-Anekdote ist schön, selbst wenn Tom Waits sie sich ausgedacht hat, um eine Tom-Waits-Geschichte zu erzählen.
Ob sie Stephen Nachmanovitchs Buch gelesen hat?
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Dan Richter
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Freies Spiel,
Psychologie
8. Februar 2009
Drehungen
Auch das Billige kann intelligent eingesetzt werden
"Rosemary's baby opens like a Doris Day movie, that's the whole point. " Man wird völlig auf die falsche Fährte geführt. Eine charmante Komödie, vielleicht ein wenig exzentrisch. Dann auf einmal werden wir in das Psychogramm einer Paranoiden eingeführt - und am Schluss die völlig unerwartete Auflösung, die alles auf den Kopf stellt. Interessanterweise ist "Der Mieter" Polanskis totales Gegenstück zu "Rosemary's Baby". Ein Sozialdrama, das sich immer mehr zu Verfolgungen zuspitzt. Wieder die Überraschung, diesmal umgekehrt.
"It's a great horror film without a horror in it."
"Rosemary's baby opens like a Doris Day movie, that's the whole point. " Man wird völlig auf die falsche Fährte geführt. Eine charmante Komödie, vielleicht ein wenig exzentrisch. Dann auf einmal werden wir in das Psychogramm einer Paranoiden eingeführt - und am Schluss die völlig unerwartete Auflösung, die alles auf den Kopf stellt. Interessanterweise ist "Der Mieter" Polanskis totales Gegenstück zu "Rosemary's Baby". Ein Sozialdrama, das sich immer mehr zu Verfolgungen zuspitzt. Wieder die Überraschung, diesmal umgekehrt.
"It's a great horror film without a horror in it."
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Storytelling
5. Februar 2009
Kunst und Verbrechen
Im Forum Demmler-Mädchen - Forum über sexuellen Missbrauch von Kindern, Jugendlichen, aber auch Erwachsenen :
"Immerhin gab es zwei, drei Lieder von Demmler, die auch mich berührt haben, und so wird es wohl den meisten gegangen sein. Das Entsetzen aller, einschließlich der Betroffenen, rührt wohl aus diesem Widerspruch: Die direkt ins Herz gehenden Lieder einerseits und dem unglaublich amoralischen Verhalten andererseits.Am liebsten will man sich abwenden oder entweder das Eine (die große Kunst) oder das Andere (das Verbrechen) leugnen. Es geht über unsere Vorstellungskraft, uns den großen Künstler als großen Verbrecher vorzustellen. Oder den großen Verbrecher als großen Künstler."
"Immerhin gab es zwei, drei Lieder von Demmler, die auch mich berührt haben, und so wird es wohl den meisten gegangen sein. Das Entsetzen aller, einschließlich der Betroffenen, rührt wohl aus diesem Widerspruch: Die direkt ins Herz gehenden Lieder einerseits und dem unglaublich amoralischen Verhalten andererseits.Am liebsten will man sich abwenden oder entweder das Eine (die große Kunst) oder das Andere (das Verbrechen) leugnen. Es geht über unsere Vorstellungskraft, uns den großen Künstler als großen Verbrecher vorzustellen. Oder den großen Verbrecher als großen Künstler."
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Philosophie
3. Februar 2009
Talent und Üben
Helges Produzent Tom Täger: "Ich habe mal Cello-Unterricht gehabt. Und der alte Cellolehrer sagte dann ,Ach nu, jetzt ist gerade hier einer rausgegangen, der hat geübt.' Es stellte sich dann raus, das war Helge Schneider, der hat nie geübt, aber der war einfach besser."
Ja, Helge Schneider begreift offenbar jedes Instrument auf Anhieb. Dass er aber nie üben würde, stimmt nicht. Er übt im Kopf, er spielt Musik. Für ihn sind Spielen und Üben eins.
Ja, Helge Schneider begreift offenbar jedes Instrument auf Anhieb. Dass er aber nie üben würde, stimmt nicht. Er übt im Kopf, er spielt Musik. Für ihn sind Spielen und Üben eins.
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Dan Richter
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Helge vor leeren Häusern
Helge Schneiders zweite Freundin, Heide Jansen, berichtet, wie Helge in der Anfangszeit selbst dann spielte, wenn nur ein einziger Zuschauer im Saal saß: "Ich saß an der Kasse, und da war eine Mark drin."
Der Dokumentator: "Leere Säle durch kompesniert Helge durch die ihm eigene Mischung aus blinder Besessenheit und unglaublicher Musikalität."
Der Dokumentator: "Leere Säle durch kompesniert Helge durch die ihm eigene Mischung aus blinder Besessenheit und unglaublicher Musikalität."
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Dan Richter
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